Unterstützte Kommunikation

Unterstützte Kommunikation

„Man kann nicht nicht kommunizieren.“ (Paul Watzlawick)

 

Kommunikation ist ein Grundbedürfnis von uns Menschen. Wir kommunizieren auf ganz unterschiedlichen Wegen, unter anderem über die Verwendung von Lautsprache. Dieses ermöglicht uns Kontakt zu unseren Mitmenschen und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

 

Unser Förderzentrum besuchen viele Schüler*innen, die aufgrund von angeborenen oder erworbenen Schädigungen, Beeinträchtigungen in der Kommunikation und dem sprachlichen Verständnis mit ihrer Umwelt erfahren (s. www.gesellschaft-uk.org). Sie können Lautsprache nur sehr begrenzt nutzen.

Die Unterstützte Kommunikation (UK) bietet ihnen die Möglichkeit, sich selbst auszudrücken, Lautsprache zu unterstützen oder auch entsprechende Hilfsmittel zu verwenden. UK dient folglich als Mittel zur Unterstützung in der Teilhabe und Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeiten unserer Schüler*innen sowie in der Förderung von Sprachentwicklung und Sprachverständnis. Auch Schüler*innen, die „normal Kommunizieren“ nutzen bei uns die UK. Für sie stellt sie eine ergänzende Ebene in der Informationsaufnahme und -abgabe dar. Die Informationen werden durch sprachliche Anweisung gehört, über Gebärden unterstützt visuell wahrgenommen und handelnd verarbeitet. Gleichzeitig sollen sie die Kommunikation anregen. Der Einsatz von Gebärden ermöglicht auch mehrsprachig aufwachsenden Schülerinnen eine Orientierungshilfe, ein besseres Verständnis und mehr Ausdrucksmöglichkeiten.

Was ist unterstützte Kommunikation?

Die unterstützte Kommunikation bietet Kommunikationsformen, Strategien und Techniken die anstatt oder erweiternd zur Lautsprache genutzt werden können, um sich zu verständigen.

Dabei unterscheiden sich drei unterschiedliche Kommunikationsmittelgruppen, die uns im Schulalltag begleiten:

Körpereigene Kommunikationsmittel:

  • Atem/ Atemrhythmus
  • Laute
  • Mimik
  • Gestik
  • Blicke
  • Bewegung
  • Körperhaltung
  • Gebärden

Elektronische Kommunikationsmittel:

  • Tablet
  • Batteriebetriebenes Spielzeug
  • Sprachausgabegeräte, wie der Anybookreader, BigMac, Step-By Step…
  • Powerlink

Nichtelektronische Hilfsmittel:

  • Realgegenstände
  • Fotos
  • Piktogramme
  • Bilder
  • Symbole
  • Kommunikationsmappen /-tafeln
  • Ich-Bücher

Auf welchen Systemen basiert unsere schuleigene UK?

  • Schulische Einigung auf Gebärden der DGS, um einheitlich arbeiten zu können
  • Die Symbolsammlung Metacom
  • Gebärden nach Kestner

UK im Schulalltag, wie sieht das aus?

  • Gebärde der Woche
  • Orientierung durch Gebärden unterstützte Kommunikation im Tagesverlauf und zu den einzelnen Unterrichtsthemen.
  • Nutzung von technischen Hilfsmitteln um sich sprachlich auszudrücken, wie über die MetaTalkDE App auf dem IPad, Step-By-Step für die Kommunikation zwischen Schule und zu Hause.

UK Diagnostik und Förderung bei uns an der Schule

Zunächst erfolgt eine Diagnosestellung über die Sonderpädagogen unserer Schule zu Schüler*innen, die die Lautsprache nur eingeschränkt oder gar nicht nutzen können. Die Experten um das Kind: die Eltern, Therapeuten und Lehrer beraten sich hier um das möglichst passende Kommunikationsangebot für das Kind zu gestalten, welches an den individuellen Fähigkeiten des Kindes angepasst wird. Ziele, die sich hieraus entwickeln, werden im Förderplan festgehalten. Anschließend ist es uns wichtig, die Eltern dahingehend zu unterstützen, technische Hilfsmittel für das Kind über die Krankenkasse zu beantragen.

Im Alltag gilt es dann, die Kommunikationsziele und Angebote in den Unterrichtsalltag zu integrieren und zu fördern.

(Hannemann / Matthaei – 05.2020)